Hunde - Ratgeber

Zusammensetzung - Bestandteile eines Hundefutters

Zusammensetzung - Bestandteile eines Hundefutters
20. Oktober 2019
Zusammensetzung - Bestandteile eines Hundefutters

Für den Laien ist es manchmal eher schwierig sich einen Überblick über den Inhalt des Hundefutters zu schaffen. Bereits bei der Futteranalyse fangen die ersten Unsicherheiten an. Was sind Rohfasern? Wieso braucht es Rohasche im Futter? Weshalb besteht industrielles Hundefutter nicht nur aus 100% Fleisch? Wir sorgen mit diesem Beitrag für etwas Klarheit.

 

Grundsätzliches

Der Hund wird oft mit dem Wolf verglichen, gerade wenn es um die Ernährung geht. Davon möchten wir nun hier auch ausgehen. Wenn also ein Wolf ein Beutetier jagt und reisst, werden als erstes die Innereien verspeist. Die Innereien der Beutetiere (Pflanzenfresser) enthalten aufgenommene und vorverdaute Nährstoffe. Der Inhalt der Innereien ist also für den Wolf essenziell. Erst danach wird der Rest vertilgt, Fleisch und Knochen. Zusätzlich frisst auch ein Wolf zwischendurch Insekten, Wurzeln, Beeren oder Früchte. Eine reine Fleischernährung (hier ist reines Muskelfleisch gemeint) reicht somit weder dem Wolf, noch seinem Nachfahren, dem Hund, um mit allen nötigen Nährstoffen versorgt zu werden.

 

Futterbestandteile

Protein: Der Hund benötigt für alle Körperfunktionen Eiweisse. Tierische Eiweisse werden generell leichter verdauut, also schneller vom Organismus aufgenommen. Diese stecken in Muskelfleisch, Innereien, Fisch, Milchprodukten und Eiern. Pflanzliche Eiweisse finden sich vorallem in Soja und Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen etc.). Der empfohlene Anteil an Protein hängt einerseits von Rasse, Alter, Aktivität des Hundes (je aktiver, je mehr Protein), andererseits von der "Qualität" der Proteinquellen ab.

Gemäss Futtermittelverordnung wird bei der Herstellung von Hundefutter Trockenfleisch als z. B. Geflügelprotein in Trockensubstanz deklariert. In industriell gefertigten Hundetrockenfuttern wird meist ein reiner Proteingehalt zwischen 20% und 30% Trockensubstanz verwendet, wobei ein Proteingehalt von 30% Trockensubstanz nur im Hochleistungsbereich (Schlittenhunde) verwendet werden sollte. Wird auf längere Dauer ein grosser Überschuss an Protein aufgenommen, sprich mehr als nötig für die Körperfunktionen, kann dies die Nieren schädigen, welche für die Filterung zuständig sind.

Zum Vergleich, ein frisches Stück Fleisch (100 g) besteht zu fast 75% aus Wasser. Der Proteingehalt liegt etwa bei rund 25%, je nach Fleischart etwas mehr oder etwas weniger. Aber vollkommen im Rahmen. Wenn also ein Futter mit 75% Frischfleisch Anteil wirbt hört sich das im ersten Moment nach sehr viel an, zieht man jedoch den Feuchtigkeitsgehalt ab, ergibt sich ein Fleischanteil von ca. 19% Fleischprotein in Trockensubstanz. Ein Futter mit 25% Trockenfleisch Anteil hat also genau genommen einen höheren Fleischanteil.

Quellen: Tierischer Ursprung: Muskelfleisch, Innereien, Fisch, Milchprodukte, Eier. Pflanzlicher Ursprung: Soja, Hülsenfrüchte

 

Fett: Fett gilt als der wichtigste Energielieferant in der Hundeernährung. Sie liefern mehr als doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Proteine. Ausserdem wird Fett für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und als Schutz für die Organe benötigt. Zu viel aufgenommenes Fett wird gelagert, der Hund wird mit der Zeit dick. Fette lassen sich unterscheiden in gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Für den Hund sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren essentiell, da diese nicht selbst hergestellt werden können und von aussen zugeführt werden müssen.

In industriell gefertigten Hundetrockenfuttern wird in der Regel ein Fettgehalt zwischen 10% und 25% eingesetzt, wobei wiederum ein solch hoher Fettgehalt wie 25% meist nur im Hochleistungsbereich oder in der Aufzucht verwendet wird.

Quellen: tierische Fette & Öle, Pflanzliche Speiseöle, Fischöle

 

Kohlenhydrate: Kohlenhydrate gehören zu den wichtigsten Nährstoff und Energielieferanten. Sie sind ausserdem essenziell für die roten Blutkörperchen und das Gehirn, welche ihren Energiebedarf ausschliesslich mit Kohlenhydraten decken können.

Quellen: z. B. Kartoffel, Süsskartoffel, Reis, Hirse, usw.

 

Rohfasern / Ballaststoffe: Bei Hundefuttern wird meist von Rohfasern geredet, wobei es sich eigentlich um nichts anderes handelt als die uns bekannten Ballaststoffe. Dies sind Fasern, welche nicht verdaut werden, den Kot im Darm transportieren und eine gesunde Darmflora fördern. Ganz einfach gesagt, Rohfasern sorgen für einen kompakten Kot.

Quellen: Rübenfasern, Zichorienwurzel

 

Rohasche / Mineralstoffe: Was sich erstmals befremdlich anhört ist eigentlich ganz harmlos. Als Rohasche wird der Mineralstoffgehalt ausgewiesen. Bei einer Verbrennung von Nährstoffen bleiben am Schluss die Mineralien übrig, da diese eine viel höhere Verbrennungstemperatur haben. Futterhersteller messen also den Gehalt anhand dessen, was übrig bleibt wenn die restlichen Futterinhaltsstoffe verbrannt wurden. Aus diesem Grund der Name Rohasche. Mineralstoffe sind lebensfähige, anorganische Nährstoffe, welche der Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden (z. B. Eisen).

 

Fazit: Grundsätzlich kann bei einem Hundefutter im Handel davon ausgegangen werden, dass alle notwendigen Mineralstoffe vorhanden sind. Wer also ein Futter sucht, sollte ein Augenmerk auf den Protein und Fettgehalt legen. Ein wenig aktiver Hund benötigt einen tieferen Gehalt (sprich Protein ca. 22% in Trockensubstanz, Fett ca. 10%) , ein sehr aktiver Hund oder eine trächtige Hündin einen höheren Gehalt (Protein ca. 28% in Trockensubstanz, Fett ca. 18%). Dies sind ungefähre Angaben, je nach Rasse, Alter, Aktivität und Stoffwechsel kann ein höherer oder niedrigerer Bedarf vorhanden sein. Bei einer Futterunverträglichkeit wird meist eine oder mehrere Komponenten des Futters nicht gut vertragen. In der Regel besteht eine Futterunverträglichkeit auf ein Protein oder auf die Kohlenhydratquelle. Bei einem Verdacht sollte als erster Schritt ein Monoprotein Futter (eine einzige Proteinquelle) gewählt werden. So kann nach dem Ausschlussverfahren vorgegangen werden. Gerne hilft auch das petZEBA-Team weiter und empfiehlt Ihnen das passende Futter für Ihren Hund und dessen Bedürfnisse.

 

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